Babel, 2020
Ob wissenschaftlich nachweisbar oder nicht, der Turmbau zu Babel steht als Symbol für menschliche Hybris. Parallelen zur Jetztzeit sind unübersehbar: Megaprojekte, künstliche Menschen, Herrschaft
über die Natur... alles geht?
In meiner Bildvorstellung versinkt das Turmbaudenken.
Die Erlebnisse, dass Ausstellungsbesucher häufig nur zwei Sekunden auf ein Kunstwerk schauen um sich dann für weitere zwei Sekunden dem nächsten Exponat zuzuwenden, waren eine durchaus prägende Erfahrung. Darüber hinaus rezipieren Besucher ausgestellte Werke häufig passiv. Kunst als Kommunikationsform sollte dem entgegenwirken.
Meine (meist digital erstellten) Arbeiten stellen grundsätzlich einen Bezug zu gesellschaftlichen Themen im weitesten Sinne her, wobei ich oft partizipative Ansätze verfolge. Die Einbeziehung des Ausstellungspublikums, das Initiieren von Diskussionen eröffnet einen zusätzlichen (spielerischen) Zugang zu meinen Bildern und ergänzt Ausstellungen um eine weitere Dimension. Die ansonsten passive Rezeption mündet in Aktivität. Meine Arbeiten sollen zugänglich, durchaus konsumierbar sein, illustrative Gestaltungselemente kommen dem entgegen. Einflüsse aus der Pop Art scheinen durch. Im Zweifel genießen die Inhalte eine höhere Priorität als die konkrete Ausgestaltung. Die Inhalte bestimmen das Medium und die Darstellungsform, wobei ich mich hier stilistisch nicht begrenze.
Ich arbeite meist in Serien, um verschiedene Facetten eines Themas zu beleuchten.
www.fmhelferich.de
Dieser gute, wie im wahrsten Sinn des Wortes merk-würdige Satz stammt aus der Feder von Friedrich Schiller. Wir wollen ihn verstehen als ein ausdrückliches Ja zu Kunst und Kultur als wesentlichen und notwendigen Bestandteil unseres freiheitlichen Zusammenlebens. Es ist ein Ja dazu, das Kunst und Kultur Räume braucht, auch gerade öffentliche, in denen sie sich entfalten, präsentieren und wirken kann.
Dass dies nicht einmalig bleibt, sondern über diese ansehBar hinaus zur Wirkung kommt, muss Zustimmung, Anerkennung und Förderung kreativer und freiheitlich künstlerischer Prozesse von uns allen und auf allen beteiligten Ebenen im gewollten Miteinander gepflegt werden.