Reverberations / Nachhall
Eine Metallschleife findet sich achtlos weggeworfen vor meinem IGLOO Atelier in Essen. Ich bringe sie ins Innere des IGLOOs und beginne, mit ihr zu spielen. Dabei entdecke ich, dass es eine Sprungfeder ist. Sie ist schwer, also hänge ich sie an die Eisenstangenarmaturen, die die Eiswürfelfenster abdecken und schützen. Ich bewege sie herum und beobachte sie 5 Jahre lang. Als eines Tages wunderbare Lichtverhältnisse herrschen, wirft die metallene Feder kinetische Schatten. Ich halte diesen einzigartigen Moment auf dem Foto fest. Als Erinnerung daran, dass die Arktis schmilzt, platziere ich dieses Bild im öffentlichen Raum.
Nancy E. Watt ist eine interdisziplinär agierende Künstlerin, die in den Bereichen Zeichnen, Druckgrafik, Skulptur, Installation und Performance mit Schwerpunkt auf universellem Bewusstsein arbeitet. Sie studierte Design an der Ryerson University und erhielt einen Bachelor of Arts mit besonderer Auszeichnung von der University of Toronto, Kanada. Spontanität spielt eine wichtige Rolle in ihrer Arbeitsweise. Der Versuch, bereits Vorhandenes wiederzuverwenden und/oder Transformationen (von Dingen), sind das Ziel ihrer künstlerischen Praxis. Sie gründete 2009 mit Jürgen Kramer und Felix Zdzuich GET = Gelsenkirchen + Essen + Toronto, ein Erbe des Projektes „Forum Bergmannsglück“.
Fortsetzung des Paradigmenwechsels: Seit 2018 konzentriert sie sich auf die Schaffung öffentlicher Kunstinterventionen, die informieren und transformieren und unsere irdischen Lebensräume in Fülle erhalten sollen.
Dieser gute, wie im wahrsten Sinn des Wortes merk-würdige Satz stammt aus der Feder von Friedrich Schiller. Wir wollen ihn verstehen als ein ausdrückliches Ja zu Kunst und Kultur als wesentlichen und notwendigen Bestandteil unseres freiheitlichen Zusammenlebens. Es ist ein Ja dazu, das Kunst und Kultur Räume braucht, auch gerade öffentliche, in denen sie sich entfalten, präsentieren und wirken kann.
Dass dies nicht einmalig bleibt, sondern über diese ansehBar hinaus zur Wirkung kommt, muss Zustimmung, Anerkennung und Förderung kreativer und freiheitlich künstlerischer Prozesse von uns allen und auf allen beteiligten Ebenen im gewollten Miteinander gepflegt werden.